Man schrieb das Jahr 1700, als der 56-jährige Gebenbacher Pfarrer Sebastian Grün (Pfarrer Grün war 1677
nach Gebenbach gekommen und starb als solcher 1707 am Feste Mariä Himmelfahrt im Alter von 63 Jahren)
zur Abendzeit, wahrscheinlich von seiner Filliale Poppenricht, das bis Juni 1808 zur Pfarrei Gebenbach gehörte
kommend, nach Hause ritt. Am Mausberg, wo heute die Kirche steht, damals aber "ein kleines Frauenbiltlein
in Steinfelsen" war, stürzte der alte Herr vom Pferd, blieb aber nach Anrufung der Gottesmutter "durch Mariae
Vorbitt unverletzt erhalten".

Mit diesen Ereignis nahm die Wallfahrt auf dem Mausberg ihren Anfang, deren über 300-jähriges Bestehen
wir nun schon  feiern konnten. Während dieser drei Jahrhunderte hindurch erlebte die Wallfahrt unterschied-
lichen Zuspruch, konnte sich aber auch über schwierige Zeiten hinweg behaupten. Auch das Mausbergfest,
dessen Höhepunkt das Fest Mariä Geburt (8. September) ist, geriet immer mehr in Vergessenheit. Auf Initiative
von Pater Alfred Lindner (Kainsricht), sowie des Gebenbacher Pfarrgemeinderates wurde etwa 1980 damit
begonnen, die Festwoche wieder zu beleben. Dies geschah mit einem kontinuierlich zunehmenden Erfolg, so
dass sich das Mausbergfest inzwischen durchaus in die Reihe der großen Bergfeste der Region einordnen lässt.

Seinen derzeit starken Zuspruch hat die Wallfahrt aber auch dem großen ideellen und finanziellen Anstrengungen
der Pfarrgemeinde, insbesondere in den vergangenen Jahrzehnten zu verdanken. So wurde mit einer aufwän-
digen Generalsanierung, die im Jahre 1991 abgeschlossen werden konnte, die Bausubstanz des Gotteshauses
gesichert. In den Jahren bis 1994 erfolgte die Renovierung des Kreuzweges, der Ausbau und das Pflastern der
Zufahrtsstraße, sowie der Anschluss der Kirche an das Gebenbacher Kanalnetz. In den Jahren 1996/97 errichtete
die Pfarrei im Berg hinterhalb der Kirche moderne sanitäre Anlagen. Dabei erfolgte auch ein Anschluss der Kirche
an die Wasserversorgung.

Mit der Renovierung der Orgel in der Wallfahrtskirche durch die Firma Eisenbarth aus Passau im Jahre 2000, sowie
des Neubaus eines Parkplatzes am Fuß des Wallfahrtsberges im Jahre 2012 fanden die umfassenden Bau-,
Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten der vergangenen Jahre ein vorläufiges Ende. Dank des großen
persönlichen und finanziellen Engagements der Pfarrgemeinde Gebenbach war es möglich, auf dem Mausberg ein
Schmuckstück von einem Wallfahrtsort zu schaffen und zu erhalten.

Pfarrer, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat sagen auf diesem Weg allen Spendern und Wohltätern ein
herzliches Vergelt's Gott, die durch ihre Unterstützung einen Beitrag zum Erhalt der
Wallfahrtskirche geleistet haben bzw. leisten.

Es bleibt zu hoffen, dass auch künftige Generationen ihre Anliegen und Nöte zur Mutter Gottes auf dem Mausberg
bringen und Hilfe erfahren, damit die Wallfahrt auch im dritten Jahrtausend lebendig und erhalten bleibt.

Verfasst von Wolfgang Schöpf, - Sprecher PGR

Quelle: Simon Weiß, 250 Jahre Wallfahrt Mausberg